Es ist wieder Ende Juni – Zeit für die alljährliche 3-Tages-Radtour der Jedermänner.
Diesmal hatte das Organisationsteam Sigmaringen und Umgebung ausgesucht. Unser zentrales Quartier war in Krauchenwies.
Nach Radverladung am Donnerstag, starteten wir am Freitag um 7:00 Uhr ab Hattenhofen. In Krauchenwies angekommen ging es direkt auf die Räder.
Unsere Tour führte über Meßkirch nach Inzigkofen, wo wir in der Nähe des Klosters einen Abstecher zu Fuß durch die Fürstlichen Anlagen Inzigkofen, ein 1811-1829 angelegter Landschaftsgarten aus der Romantik, machten. Von der Teufelsbrücke auf den Felsen des an dieser Stelle sehr schroffen Tales genossen wir einen beeindruckenden Blick auf die Donau, und das Donautal.
Weiter ging es auf dem Rad nun entlang der Donau, über Sigmaringen mit dem imposant auf einem Felsen gelegenen Hohenzollernschloß, welches eines der grössten Stadtschlösser Deutschlands ist, nach Mengen.
Mengen, welche den Beinnamen „Fuhrmannsstadt“ trägt, war im Mittelalter ein wichtiger Handels- und Verkehrsknotenpunkt. Bis Sigmaringen hatte das Wetter es gut mit uns gemeint, doch nun wechselten sich heftige Schauer und Sonne in kurzer Folge ab.
Kurz vor Abschluss der Tagestour kam neben heftigem Platzregen auch noch Hagel dazu. Wohl behalten erreichten wir dennoch wieder unser Quartier. Um so besser schmeckte das gemeinsame Abendessen. In geselliger Runde ließen wir den Tag ausklingen.
Am Samstag war das Wetter uns Wohl gesonnen und es wurde sonnig und warm. Diesmal ging es zuerst nach Pfullendorf. Am Ortseingang besichtigten wir die Wallfahrtskirche Maria Schray. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden in Brand gesetzt und dadurch, bis auf den Chorraum vollständig zerstört. Einer Legende nach soll während des Brandes im Juli 1632 das Gnadenbild der Maria von alleine in eine Eiche in einen nahen gelegenen Wald geschwebt sein und somit gerettet worden.
Die Kirche wurde im Barockstil wieder aufgebaut. Heute ist sie eine Station auf der Oberschwäbischen Barockstraße.
Auch moderne Kunst stand auf unserem Tagesprogramm. So besichtigten wir die Skulpturen und Arbeiten eines Künstlers am Ried.
Abermals führte unsere Tour durch Meßkirch und so informierten wir uns über das Projekt „Campus Galli“, bei dem allein nur nach traditionell mittelalterlichen Methoden und Techniken eine Klosteranlage nach einem Plan aus dem 9. Jahrhundert erbaut wird. Mit jedem Tag verändert sich die „Baustelle“. Das Projekt zeigt live das Leben und Handwerk in damaliger Zeit und auf welche Weise, ohne unsere heutigen Maschinen, Gebäude wie im Mittelalter erbaut werden. Da ein Besuch des Campus Galli alleine bereits ein Ganztagesbesuch ist, nahm jeder von uns das Wissen um dieses Projekt mit, um separat wiederzukommen, um diese Zeitreise ins 9. Jahrhundert anzutreten.
Zurück im Quartier verfolgten wir am Abend mit Spannung das Spiel unserer Nationalmannschaft im Achtelfinale gegen Dänemark bei der EM und stießen auf den Sieg unserer Mannschaft an.
Am Sonntag stand wieder eine kürzere Tour an, da wir ja die Rückreise nach Hause noch vor uns hatten. Die grauen Wolken beim Frühstück lösten sich bei Tourstart recht schnell auf und so hatten wir abermals einen warmen und trockenen Tag zum Radeln. Unser Weg, auf dieser Flachetappe, führte uns heute in kurzer Entfernung an der Heuneburg vorbei. Sie war eine keltische Siedlung aus der Eisenzeit, die vor 2500 Jahren existierte. Sie ist eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Süddeutschlands, welche auch einen separaten Besuch erfordert, um sie ausgiebig zu besichtigen und in die faszinierende Welt der keltischen Geschichte einzutauchen.
Zusammen mit etlichen Seen, ihren Bademöglichkeiten und Campingplätzen bietet die Region viele Freizeitangebote und ist einen Besuch und Urlaub wert.
Nach Radverladung und Verabschiedung von unserer sehr netten Hausherrin, machten wir auf der Rückfahrt noch einen Stop zum gemeinsamen Abendessen in der Brauereigaststätte in Zwiefalten.
Es waren wieder mal 3 schöne und gesellige Tage, von denen wir noch oft erzählen werden.
Weißt du noch … das 2:0 von Musiala in der 68. Minute, oder … als wir im Hagel standen…
Der eine oder andere wird sicher die Region wieder besuchen, da sie sehr vielseitig und sehr einladend ist und neben Campus Galli und Heuneburg noch weitere interessante Ausflugsziele bietet. Und sie ist ja nicht weit weg.
der Neue Thomas