Nach drei Jahren Pause und weiterhin ohne die traditionelle, seit Jahrzehnten angebotene Radtour der Jedermänner des TSGV Hattenhofen nur wegen den Corona-Beschränkungen leben zu müssen, das geht gar nicht. Darin waren sich die Donnerstags-Sportler einig. Also boten unsere Übungsleiter Eberhard G. assistiert von Siegfried J. und Siegfried K. mit dem herrlich gelegenen Pfaffenwinkel am Lechrain und dem Zentrum Schongau eine perfekte dreitägige Tour mit insgesamt 171 km an. 14 Jedermänner mit einem Altersdurchschnitt von 67 Jahren nahmen das Angebot an und hatten, wie üblich ihren, teilweise speziellen Spaß. Unser Basislager für die drei Rundfahrten war in bester Steillage mitten in Schongau das sehr gute Hotel „Alte Post“. Dort schlief tagsüber auch eine Polizeistaffel die für die Sicherheit des G7-Gipfels im Schloss Elmau eingeteilt war.
Es half der Gruppe, dass trotz anfänglicher Schwierigkeiten beim Beladen des Anhängers der e-Bike-Anteil bei inzwischen 100% angekommen ist, denn die Schotterstrecken im Wald waren bergauf und bergab sowohl für die Senioren einschließlich den fünf noch Werktätigen, nicht zu unterschätzen. Klar war es gut, dass die genauen Wege wie immer vom Organisationsteam in Begleitung ihrer Frauen eine Woche vorher minutiös erkundet wurde. So war Wolfgang L. bei seiner trefflichen Dankesrede zum Abschluss im „Lamm“ in Hattenhofen zu recht auch voll des Lobes über die gute Stimmung und dem Glück, dass völlig unfallfrei, alles gut ging und jeder voll zufrieden war. Dies galt vermutlich nur bedingt für die Katze die Siegfried J. beinahe überfuhr und dem Eichhörnchen, das sich kurzzeitig bei Rudolf M. im Rad verlaufen hatte.
Wohldosierte Pausen waren bei der Vielfalt der Sehenswürdigkeiten und den lukullischen Ansprüchen einfach selbstverständlich. Der erste Tag, am Freitag dem 24. Juni, war mit nur 49 km eher zum Eingewöhnen. So gab es nach dem Start vom Hotel schon nach sechs Kilometern in Peiting die erste Pause. Auf der Schönegger Käse Alm konnten wir uns dann mit Kässpatzen satt essen. Am Schwaigsee vorbei führte der Weg zur Wieskirche und zurück über Steingaden und dem Deutensee. Wir wussten zwar, dass für den Spätnachmittag Gewitter gemeldet waren, aber die landschaftliche Schönheit und die Pausen hatten mehr Einfluss auf den Zeitplan. Deshalb war der Endspurt mit wilder Hatz und dem Zerfall der Gruppenordnung vergebens den Regen zu überlisten, denn wir kamen klatschnass in Schongau an. Aber das ist fast ein Muss bei der Jedermann-Radtour.
Am Samstag waren immerhin 85 km Radstrecke eingeplant und allerbestes Wetter prognostiziert. So wirkte das österreichische Alpenmassiv in Richtung Füssen und Garmisch noch mächtiger. Über Steingaden war das Tagesziel Lechbruck an dem Lechstausee Urspring. Beim Essenbestellen ist es mit der Aufmerksamkeit manchmal so eine Sache. Tatsächlich war Dieter A. wohl schneller und verspeiste zu Unrecht die Bestellung von Dietmar M. Der ging nun leer aus und M. musste neu bestellen. Bei der Bezahlung verlangte nun Dieter A. dass Dietmar M. beide Essen bezahlen sollte, denn bekanntlich heißt es wer bestellt der zahlt. Der Schlusspunkt der unterhaltsamen Abendveranstaltungen der Teilkreisstadt Schongau mit viel Straßenmusik und einem Fackelschwimmen bei eisigen Wassertemperaturen im Lech war ein Feuerwerk.
Die Schlussetappe mit schonenden knapp 46 km führte wieder in teilweise schon bekanntes Gebiet über den Sauwald nach Lechbruck. Da wir flott unterwegs waren konnte im Flößerstadl und bei den Alpakas im Saliterhof noch ein Halt eingebaut werden und Rudi M. bekam endlich einen richtigen Kuchen zu essen. Das Fazit nach dieser Radtour durch schöne Deutsche Landen, kann nur heißen, dass wir trotz Corona und anderen Widrigkeiten unsere Jedermänner-Tradition in alter Sollstärke fortsetzen, denn die leidigen Tagesprobleme wurden alle ausgeblendet. Dietmar K.